Segelflugzeug fliegen
Segelfliegen, frei wie ein Vogel am Himmel gleiten, annähernd lautlos, nur den Fahrtwind wahrnehmend.
Der „Motor“ des Segelflugzeuges ist die Sonne. Die Sonne erwärmt die Erde, die die produzierte Wärme an die Umgebungsluft abgibt. Zu einem bestimmten Moment gibt die Erde die erwärmte Luft in einer riesigen Thermikblase ab, die dann in die Höhe steigt.
Anfangs durch eine Schleppwinde oder mit einem Schleppflugzeug auf Ausgangshöhe gebracht, ist es nun die Taktik und auch das Können des Segelflugpiloten diesen Aufwind zu zentrieren und in ihm, manchmal sogar fahrstuhlartig, aufzusteigen. Präzise Beherrschung des Flugzeuges unter Beachtung der relevanten Fluginstrumente und der vor sich liegenden günstigen Wolkenformationen machen den Reiz dieses Fliegens aus.
Nahe an der Natur, mit den Naturgewalten des Himmels ringend, können so stundenlange Flüge über hunderte von Kilometern gemeistert werden.
Auch der Segelflug ist facettenreich. Ob es ein gemütlicher Flug in der Nähe des Flugplatzes wird, oder doch ein vorher taktisch geplanter Streckenflug… der Pilot entscheidet.
Oder wie beim Motorflug….. Segelkunstflug?
Segelflug ist Teamsport. Um ein Segelflugzeug in die Luft zu bringen bedarf es einer Bodenmannschaft. Ob Startleiter, Seilrückholer oder Startwindenfahrer, hier werden jede Menge hilfreiche Hände gebraucht, den Flieger in die Luft zu bringen.
Fliegbares Wetter vorausgesetzt, finden Sie unsere Segelflieger in der Regel an den Wochenenden auf der Graspiste unseres Flugplatzes. Sprechen Sie sie an, gerne geben sie Auskunft über ihren Sport.
Ein spontaner Mitflug im doppelsitzigen Segelflugzeug? Vielleicht sind Sie so begeistert, dass Sie über eine Ausbildung zum Segelflugzeugführer nachdenken…. und doch schon demnächst am Steuerknüppel sitzen.
Grundsätze zur Ausbildung von Piloten auf Segelflugzeugen (SPL)
Voraussetzungen
- Mindestalter: 14 Jahre bei Ausbildungsbeginn, 16 Jahre bei Lizenzerwerb
- Bescheinigung der Flugtauglichkeit
- Erfolgreiche Teilnahme an einer Ausbildung in Sofortmaßnahmen am Unfallort
- Ausbildung und Prüfung in Theorie und Praxis
Theorie
Die theoretische Ausbildung und Prüfung umfasst folgende Fächer:
- Luftrecht
- Navigation
- Meteorologie
- Aerodynamik
- Flugzeugkunde, Technik
- Verhalten in besonderen Fällen
- Menschliches Leistungsvermögen
Praxis
Die praktische Flugausbildung umfasst mindestens 25 Flugstunden, davon müssen mindestens 15 Stunden im Alleinflug durchgeführt werden. Wird die Ausbildung innerhalb von 18 Monaten durchgeführt, dann verkürzt sie sich auf 20 Flugstunden, davon 10 Stunden im Alleinflug.
Im Rahmen der praktischen Ausbildung gibt es drei Ausbildungsabschnitte, die mit drei "Zwischenprüfungen" abschließen:
A-Prüfung: |
Dies sind die ersten drei Alleinflüge des Flugschülers auf der doppelsitzigen Schulmaschine |
B-Prüfung: |
Vertiefung der Grundtechniken des Fliegens im Alleinflug und Umschulung auf einsitzige Segelflugzeuge |
C-Prüfung: |
Durchführung eines thermischen Alleinflugs von mindestens 30 Minuten |
Nach Ablegen der theoretischen Prüfung muss außerdem ein Streckenflug im Alleinflug von mindestens 50 km (bzw. 100 km mit Fluglehrer) absolviert werden.
Die Lizenz wird für diejenigen Startarten erteilt, in denen der Flugschüler ausgebildet worden ist. Dies können sein:
- Windenseilstart
- Schleppstart hinter Motorflugzeugen
- Eigenstart von Segelflugzeugen mit Hilfsantrieb